Transfette aus der Pfanne
Nach
jahrzehntelangem Fettverzicht weiß der gesundheitsbewusste Hobbykoch
mittlerweile: Auf die Fettqualität kommt es an. Ungesättigt sollten die
Fette bestenfalls sein und möglichst nicht gehärtet. Denn
bei der Fetthärtung können sogenannte Transfette entstehen, die die
Blutfettwerte verschlechtern und die Blutgefäße
verstärkt schädigen sowie verstopfen sollen. Gepaart mit dem Wissen um
die Vorzüge einer mediterranen Ernährung greifen
Hobbyköche dann auch gern beherzt zum Olivenöl. Das aromatische Öl soll
schließlich auch ein Grund für die vergleichsweise
wenigen Herz-Kreislauf-Leiden der Mittelmeerbewohner sein. Doch bei
aller Euphorie um den hohen Gesundheitswert: Olivenöl und Co können die
klassischen Bratenfette nur bedingt aus der Küche verdrängen. Wer sein
Steak im Öl scharf anbrät oder sein schlechtes Gewissen
beim Frittieren durch die Verwendung von Pflanzenöl beruhigen möchte,
riskiert es selbst, Transfette zu produzieren. Durch den höheren
Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind Pflanzenöle
hitzeempfindlicher als Butterschmalz oder Kokosfett.
Fängt das gute Öl in der Pfanne an zu rauchen, ist das ein deutliches
Zeichen dafür, dass die „Wohlfühltemperatur“
überschritten ist. An diesem Punkt wandeln sich ungesättigte Fettsäuren
verstärkt in Transfettsäuren oder andere kritische
Abbauprodukte um. Der ursprüngliche Gesundheitswert löst sich
wortwörtlich in Rauch auf. Wer sein Essen hin und wieder scharf
angebraten mag, sollte auch weiterhin auf hitzestabile Bratenfette wie
Schmalz oder Kokosfett zurückgreifen. Beim Braten mit nativen,
unraffinierten Ölen darf die Temperatur nicht so hoch sein, wodurch sich
allerdings die Garzeit verlängert. Bestenfalls entfalten
aromatische Öle wie Oliven- oder Walnussöl ihr geschmackliches und
gesundheitliches Potenzial in Form von einigen Tropfen auf dem bereits
fertig gebratenen Fleisch.
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